Bahnsinniges Baselbiet
1. Schweizer Dampftage
TV-Sendung vom 25. Mai 2013
Redaktion: Stefan Treier - Produktion: Adrian Baumann © 2013
Redaktion: Stefan Treier - Produktion: Adrian Baumann © 2013
Reisen wie zur Zeit unserer Grosseltern ist auch heute noch möglich! Im Berner Oberland erklimmt die Schynige Platte Bahn den gleichnamigen Aussichtsberg. Mit ausschliesslich historischem Rollmaterial geht’s hoch über den Thuner- und Brienzersee.
Die Idee zum Bau der Schynige Platte Bahn tauchte bereits 1870 auf. Schon damals war der Berg ein beliebtes Ausflugsziel bei Touristen. Nach knapp 2 jähriger Bauzeit konnte 1893 die Bahnlinie auf die Schynige Platte eröffnet werden. Bis 1913 wurde die Bahn mit Dampflokomotiven betrieben. Eine Dampflokomotive gibt es auch heute noch! Meistens steht sie allerdings im Depot. An vereinzelten Tagen darf aber auch Sie nochmals auf die Strecke. Zu Sonderfahrten und zur Montage der Oberleitung. Seit 1914 ist die Strecke elektrifiziert. Und seither stehen noch immer die selben elektrischen Lokomotiven im Einsatz.
„Damals war es Top moderne Technik, ein Wunderwerk eine solche Bahn auf einen Berg zu bauen. Ich glaube damals war das für die ganze Jungfrau-Region ein Superwerk auch für den Tourismus. Heute ist es noch die gleiche Technik, welche heute nostalgisch ist und dadurch bewundert wird.“
Stefan Würgler, Leiter Vertrieb & Produktion Schynige Platte Bahn
Heute ist die Nostalgie Konzept und gleichzeitig Erfolgsmodell der Schynige Platte Bahn. Zwischen Mai und Oktober befördern die Züge über 200'000 Personen auf den Berg - und auch wieder hinunter.
„Das Besondere ist das wir ein wirkliches Nostalgie Konzept haben. Das fängt beim Rollmaterial an. Es ist aber auch so, dass wir nach wie vor gleich fahren wie vor 100 Jahren. Das heisst wir haben hier überall auch Personal auf den Zügen, wir haben Personal an den Bahnhöfen und wir haben das Personal nicht durch Maschinen oder Anlagen ersetzt. Wir fahren noch so wie vor 100 Jahren.“
Stefan Würgler, Leiter Vertrieb & Produktion Schynige Platte Bahn
Ausgangspunkt für die Fahrt auf die Schynige Platte ist der Bahnhof von Wilderswil. Hier treffen die Züge aus Interlaken und Grindelwald auf die Bergbahn. 15 mal am Tag beginnt die knapp 50 minütige Fahrt mit der Zahnradbahn. Gemächlich erklimmen die Züge mit einer maximalen Geschwindigkeit von 12 Kilometern pro Stunde den Berg. Sie meistern dabei eine Höhendifferenz von über 1’300 Metern.
Wie bei Bergbahnen üblich befindet sich die Lokomotive als Absicherung nicht an der Spitze des Zuges sondern an dessen Ende. Dadurch hat der Lokführer keinen freien Blick auf die vor Ihm liegende Strecke. Deshalb fährt auf der Plattform des ersten Wagens immer eine Zugbegleiterin mit, die für Ihn die Augen offen hält.
Zeit die spektakuläre Landschaft zu geniessen, haben allerdings nur die Fahrgäste. Schliesslich gehört hier der Weg zum Ziel. Und dieser Weg hat es in sich! Eine maximale Steigung von 25% fordern damals wie heute Mensch und Maschine. Die jüngste Lokomotive hat Baujahr 1914. Die älteste stammt von 1910. Gebaut wurden die Lokomotiven von der Schweizerischen Lokomotiv und Maschinenfabrik SLM und der Elektrizitäts-Gesellschaft Alioth in Münchenstein. Und noch immer funktioniert die 100 Jahre alte Technik. Zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk!
Langsam aber sicher nähert sich der Zug der Endstation auf der Schynige Platte. Oben angekommen erwartet die Touristen ein spektakulärer Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Ein Panorama zum geniessen. Mitten in dieser prächtigen Landschaft befindet sich der Alpengarten mit seinen über 600 verschiedenen Pflanzenarten. Ein buntes Blumenmeer das die Besucher in seinen Bann zieht. Wer’s sportlich mag geht dann zu Fuss hinunter ins Tal und kann die Landschaft dabei noch einmal aus völlig neuer Perspektive erleben.
Redaktion: Stefan Treier - Produktion: Adrian Baumann © 2013
Aktualisiert: 19. Nov. 2018
Es sind kleine meist heile Modellbahnwelten welche die Besucher der 15. Convention der American Railraodfans in Switzerland in ihren Bann zogen. Modelleisenbahnanlagen in den verschiedensten Spurweiten und mit unterschiedlichsten Themen luden zum verweilen ein.
Eines der Highlights der diesjährigen Convention war die H0-Anlage City Limits. Bis ins letzte Detail haben 5 Modellbahner aus dem Grossraum Stuttgart eine Industrielandschaft im Nordosten der Vereinigten Staaten nachgebildet. Um alles so genau wie nur möglich darzustellen opfern sie dafür jedes Jahr sogar einen Teil ihrer Ferien!
Seit 2007 arbeiten die Stuttgarter bereits an ihrer Anlage. Die neuste Ergänzung zeigt Gladstone in New Jersey einen Vorort von New York. Neben dem Güterverkehr starten von hier aus auch die Pendlerzüge in die Metropole. Es ist der Detailreichtum welche diese Anlage zu einem absoluten Traum von einem jedem Modellbahner macht.
Weniger ums Detail geht es bei den Amtracker’n aus Liestal. Ihre Spur Null Anlage ist die grösste welche es an der Convention je gab und auch jene mit dem längsten – Zug.
Im Modell bringt es der 135 Wagen lange Zug auf eine Gesamtlänge von imposanten als 44 Metern. Für eine Runde auf der 400 Meter langen Anlage braucht der Zug eine knappe viertel Stunde.
Um Kohle dreht sich alles bei der Anlage „Pocahontas Mining Company“. Im Mittelpunkt der im Maasstab 1:87 gebauten Modellbahnszenerie steht eine fiktive Kohlemine im West Virginia der 40iger Jahre. Hier wird echte Steinkohle auf die Modellbahn verladen. Ein ausgeklügelter Mechanismus und der Erfindergeist der beiden Anlagenbauer machen dies erst möglich. Grossen Wert legt man auf dieser H0-Anlage auf realistische Arbeitsabläufe. Alles passiert hier genau so wie es auch bei einer echten Mine passiert.
Von West Virgina aus hat es uns nun weiter gezogen irgendwo in den Nordwesten. „Somewhere in the Northwest“ heisst die Anlage der Stuttgart Model Railroaders. Zeitlich wiederspiegelt die Anlage die 1970er Jahre in welcher sich vier Bahngesellschaften im nordwesten der Vereinigten Staaten zur Burlington Nothern Railroad zusammengeschlossen haben. Noch tragen nicht alle Fahrzeuge die neue Beschriftung der Bahn was zu bunten und abwechslungsreichen Zügen führt. Buntes treiben herrscht nicht nur auf den Geleisen dieser Amerika AnlageMade in Germany.
Die Convention der American Railroadfans in Switzerland fand dieses Jahr zum letzten mal statt. Nach fünfzehn Ausgaben ist Schluss. Grund ist nicht etwa ein nachlassendes Interesse des Publikums sondern die Überalterung des Vereins welcher die Convention organisiert.
Mit 2'600 Besucherinnen und Besuchern war die letzte Convention ein voller Erfolg. Ganz auf eine amerikanische Modellbahnschau in der Schweiz muss man aber auch in Zukunft nicht verzichten. Im Rahmen der Eisenbahn-Modellbautage Winterthur soll es nächstes Jahr einen American-Corner geben.
Redaktion: Stefan Treier - Produktion: Adrian Baumann - Ton: Oliver Loew © 2012